Berufs- und Studienorientierung
Firat Gülmez
Döndü Pektas
Dr. Steffen Leibold
Erfolgreich im Übergang Schule-Beruf
Landesinitiative "Kein Abschluss ohne Anschluss": NRW entwickelt ein nachhaltiges Übergangssystem Schule – Beruf. Beteiligt vor Ort sind alle wichtigen Akteure und Partner
Landesinitiative "Kein Abschluss ohne Anschluss" konzentriert sich auf vier Handlungsfelder . Ziel ist es, allen jungen Menschen nach der Schule eine Anschlussperspektive für Berufsausbildung oder Studium zu eröffnen und durch effektive Koordinierung unnötige Warteschleifen zu vermeiden.
Zentrale Handlungsfelder im Übergang Schule – Beruf
Das Übergangssystem Schule-Beruf konzentriert sich auf vier zentrale Handlungsfelder:
Handlungsfeld 1: Studien- und Berufsorientierung stärken
Ab Klasse 8 erhalten alle Schülerinnen und Schüler eine verbindliche, systematische Berufs- und Studienorientierung. Neben der Ermittlung und Förderung von Potenzialen und berufsrelevanten Kompetenzen gehören dazu vor allem gezielte Praktika in Betrieben, um verschiedene Berufsfelder zu erkunden und eine kompetente Berufswahl zu ermöglichen. Schülerinnen und Schüler, die im Prozess der Berufs- und Studienorientierung eine besondere Förderung benötigen, können an Praxiskursen teilnehmen. Jugendliche mit (Schwer-)Behinderung und/oder Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung in den Förderschwerpunkten Geistige Entwicklung, Körperliche und motorische Entwicklung, Hören und Kommunikation, Sehen und Sprache haben die Möglichkeit, die KAoA-STAR-Angebote zu nutzen, die sie entsprechend ihrer individuellen Bedarfe beim Übergang in den Beruf unterstützen.
Bis zum Ende der Schulzeit wird mit allen Schülerinnen und Schülern eine individuelle Anschlussperspektive erarbeitet und durch eine konkrete Anschlussvereinbarung dokumentiert.
· "KAoA-STAR" - Berufsorientierung für Jugendliche mit Handicaps
Jugendliche und ihre Eltern werden in Nordrhein-Westfalen nicht allein gelassen, sondern bekommen kompetente Begleitung für eine (fundierte) Berufsentscheidung. Flyer und Videofilme erklären wichtige Stationen im Übergang Schule - Beruf.
· Videos
Handlungsfeld 2: Angebote im Übergang Schule-Beruf
Um die berufliche Orientierung und den Übergang in Ausbildung und Beruf von Jugendlichen in NRW zu verbessern, gibt es eine Reihe von Modellen und Maßnahmen, die mit Blick auf die nachhaltige Gestaltung des Übergangs Schule-Beruf gebündelt werden. Das Programm Produktionsschule.NRW für Jugendliche ohne ausreichende Betriebs- und Ausbildungsreife wird im Rahmen des Übergangssystems landesweit ausgebaut. Jobmappe und Berufswahlpass NRW unterstützen den Prozess des Übergangs und erleichtern die Dokumentation.
· Jobmappe
Ein gutes Hilfsmittel ist der Berufswahlpass NRW. Er ist auf die Anforderungen und Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler abgestimmt und berücksichtigt den Prozess der Berufs- und Studienorientierung entsprechend der Landesinitiative "Kein Abschluss ohne Anschluss".
Handlungsfeld 3: Attraktivität der dualen Berufsausbildung erhöhen
Ein wichtiges Anliegen des Landesvorhabens ist es, die Attraktivität der dualen Berufsausbildung zu erhöhen. Die Berufsausbildung im dualen System ist modern und bietet exzellente Weiterbildungsmöglichkeiten. Dennoch sind die vielfältigen Chancen nicht ausreichend bekannt. Zur Attraktivitätssteigerung der dualen Ausbildung werben die Partner im Ausbildungskonsens NRW mit Informationskampagnen. Vor allem Betriebe werden ermutigt, in Ausbildung zu investieren und so – in Zeiten des demografischen Wandels – den Fachkräftenachwuchs rechtzeitig zu sichern.
· Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter
Handlungsfeld 4: Kommunale Koordinierung – Aktivitäten vor Ort bündeln
Bei der Umsetzung des Übergangssystems haben die Kommunen eine wichtige Rolle und bündeln über die Kommunalen Koordinierungsstellen, gefördert aus Landes- und ESF-Mitteln, die Aktivitäten vor Ort. In allen 53 Kreisen und kreisfreien Städten gibt es Kommunale Koordinierungsstellen.
Das NRW-Arbeitsministerium unterstützt die Kommunen bei der Umsetzung und koordiniert auf Landesebene den Prozess im Ausbildungskonsens NRW.